graphische Darstellung, u.a. mit Kreisen, Verbindungslinien und Personen symbolisiert Vernetzung

In einer weiteren Folge in der Online-Reihe „Barrierefreiheit in Bibliotheken: Alles inklusive“ geht es am 2. November 2022, 15-16 Uhr um „Gebärdensprache(n) in Bibliotheken“

Referentin ist Katja Fischer von FISCHSIGNS – Service für Gebärdensprache. Der Vortrag wird in Gebärdensprache gehalten und simultan in Lautsprache gedolmetscht.

Seit 2002 ist die Deutsche Gebärdensprache (DGS) als eigenständige Sprache in Deutschland anerkannt. Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt darüber hinaus, dass die sprachliche und kulturelle Identität von Menschen, die in Gebärdensprache kommunizieren, geschützt und gefördert wird. Im gesellschaftlichen und kulturellen Leben werden taube Menschen jedoch häufig ausgegrenzt und diskriminiert. Unzureichendes Wissen, Vorurteile, Unsicherheiten in Kommunikation und Umgang sowie fehlende Begegnungen im Alltag tragen mit dazu bei.

Was ist Gebärdensprache? Wie kommunizieren wir richtig mit tauben Menschen? Mit welchen Angeboten können Bibliotheken gehörlose Nutzer*innen gewinnen, zu mehr Bewusstseinsbildung beitragen und Begegnungen ermöglichen?

Darüber sprechen wir im Webinar am 2. November mit Katja Fischer, Sozialarbeiterin/-pädagogin, staatlich geprüfte taube Dolmetscherin für Deutsche Gebärdensprache und internationale Gebärden, Hochschuldozentin. Ihr Vortrag wird in Deutscher Gebärdensprache gehalten und simultan in Lautsprache gedolmetscht. Nach dem Vortrag gibt es wie immer Gelegenheit, Fragen im Chat zu stellen.

Die Veranstaltung wird nicht aufgezeichnet.

Anmeldung:

Bitte nutzen Sie für die Anmeldung zur Veranstaltung diesen Link: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/veranstaltungen/detail/gebaerdensprachen-in-bibliotheken

Barrierefreiheit:

Bitte teilen Sie uns bis zum 24. Oktober 2022 mit, wenn Sie weitere Unterstützungsbedarfe haben. Angemessene, mit der Veranstaltung verbundene Vorkehrungen treffen wir gerne im Rahmen unserer Möglichkeiten für Sie.

Die Online-Reihe „Barrierefreiheit in Bibliotheken: Alles inklusive“ wird organisiert von Belinda Jopp (Staatsbibliothek zu Berlin) und Christiane Felsmann (Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen, beide in der dbv-Kommission „Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices“) und von  Anne Sieberns (Deutsches Institut für Menschenrechte, dbv-Kommission „Bibliotheken und Diversität“). https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/bibliothek/inklusive-bibliotheken/veranstaltungsreihe

Nach einer Sommerpause laden wir endlich zu einer neuen Veranstaltung in der Online-Reihe „Barrierefreiheit in Bibliotheken – alles inklusive“ ein.

Der nächste Termin findet am Mittwoch, 12.10., 15 Uhr statt.

Nachdem wir uns in den letzten Veranstaltungen in vielerlei Hinsicht auf Angebote und Organisation barrierefreier Services konzentriert haben, nehmen wir nun unsere Zielgruppen in den Fokus. Wir beginnen mit Informationen zur Bibliotheksarbeit für Menschen mit Legasthenie.

Nach einer kurzen Einführung wird Benjamin Scheffler vorstellen, wie die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) sich des Themas annimmt. Er leitet seit 2007 die Kinder- und Jugendbibliothek der ZLB. Mit rund 150.000 Medien ist diese die größte öffentliche Institution dieser Art in Deutschland. Kooperationen mit verschiedenen Partnern, unter anderem dem Landesverband für Legasthenie und Dyskalkulie, sind von besonderer Bedeutung.

Abgerundet wird die Veranstaltung mit praktischen Hinweisen, die in der IFLA-Sektion LSN (Bibliotheks-Services für Menschen mit besonderen Bedürfnissen) erarbeitet wurden.

Bitte melden Sie sich durch eine kurze E-Mail an agbarrierefreiheit@dzblesen.de an. Anschließend erhalten Sie den Zugangslink. Sie können dann dem Zoom-Termin mit Ihrem Browser, der App oder auch per Telefon beitreten. Die Veranstaltung wird nicht aufgezeichnet. Gern teilen wir alle genannten Links und Dokumente, diese erhalten Sie per E-Mail.

„Barrierefreiheit in Bibliotheken – alles inklusive“ ist eine Veranstaltungsreihe, die organisiert wird durch Anne Sieberns (Institut für Menschenrechte, dbv-Kommission „Bibliotheken und Diversität“), Belinda Jopp (Staatsbibliothek zu Berlin) und Christiane Felsmann (Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen, beide in der dbv-Kommission „Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices“).

Bitte teilen Sie diese Information gern! Wir freuen uns auf Sie!

Ein Beitrag von Christine Ambrosi, Leiterin der Stadtbibliothek Bruchköbel

Die Menschen im Main-Kinzig-Kreis sind mobil und pendeln innerhalb des Rhein-Main-Gebietes zu Arbeit, Schule und Hochschule. Von den Pendler:innen, Schüler:innen und Studierenden nutzen etliche mehr als eine Bibliothek, noch mehr schätzen den Zugang zu weiteren Bibliotheksbeständen und insbesondere zu den Online-Angeboten zu günstigen Konditionen.

Dies hat die Bibliotheken in Bruchköbel, Hanau und Rodenbach veranlasst, im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit das Pilotprojekt „Regionaler Bibliotheksausweis Main-Kinzig“ zu starten. In den teilnehmenden Bibliotheken wird seit November 2019 alternativ zum lokalen Ausweis der regionale Bibliotheksausweis angeboten. Seither sind mit Erlensee, Gelnhausen, Großkrotzenburg und Nidderau vier weitere Kooperationsbibliotheken hinzugekommen.

Was muss vor der Einführung getan werden?

Als erstes haben wir geklärt, ob die Einführung eines gemeinsamen Bibliotheksausweises technisch möglich ist. Dass die drei Pilotbibliotheken verschiedene LMS (BibliothecaPlus, WinBiap.net, Libero) im Einsatz hatten, erwies sich nicht als Hindernis, da diese nicht direkt miteinander kommunizieren müssen. Die Bibliotheksausweise müssen jedoch in allen beteiligten Bibliotheken genutzt werden können und hier sind unterschiedliche Verfahren im Einsatz: In Hanau erfolgt die Verbuchung mit RFID und Selbstverbuchern. In Rodenbach und Bruchköbel verbucht das Personal weiterhin mit Barcode und Handscannern. Nach Anpassung einiger Parameter konnten die Hanauer RFID-Ausweise auch dort von den Scannern gelesen und dem LMS verarbeitet werden.

Verwaltungen und politische Entscheidungsträger müssen frühzeitig über das Projekt informiert und, falls notwendig, überzeugt werden.

Um die Höhe der Jahresgebühr festzulegen, haben wir die Gebührenstrukturen verglichen, auch diejenigen der potenziellen Zusteiger. Da die Jahresgebühr für den regionalen Bibliotheksausweis etwas über der höchsten Jahresgebühr in den Bibliotheken des Main-Kinzig-Kreises liegen sollte, wurde die Gebühr auf 30 € für Erwachsene und 15 € ermäßigt für Auszubildende, Studierende, Schüler:innen über 18 Jahre etc. festgelegt. Kinder und Jugendliche erhalten keinen Regionalausweis, da sie in den beteiligten Bibliotheken kostenfrei entleihen können.

Die Benutzungs- und Gebührenordnungen der Bibliotheken mussten um die Konditionen für den regionalen Bibliotheksausweis ergänzt und verabschiedet werden. Hierbei hat es sich als hilfreich erwiesen, gemeinsam einen entsprechenden Paragrafen zu formulieren, der in allen Benutzungsordnungen eingefügt wird.

Ein Grafiker wurde beauftragt, einen Ausweis sowie Werbematerialien (Flyer, Roll-up) zu entwerfen. Als Gestaltungselement haben wir uns für Puzzleteile – zu diesem Zeitpunkt das Wiedererkennungs­merkmal der regionalen Katalogportale in Hessen – entschieden.

Und schließlich wurde eine Kooperationsvereinbarung aufgesetzt, in der sich die beteiligten Bibliotheken wechselseitig und allen Nutzer:innen die Rechte zur Nutzung des gesamten physischen und digitalen Bestandes einräumen. Die Konditionen werden hierin ebenfalls detailliert festgehalten, z. B. dass es keine Kostenverrechnung zwischen den Bibliotheken gibt. D. h., die Einnahmen verbleiben dort, wo sie entstehen, der Ausweis ausgestellt bzw. verlängert wird.

Welche Kosten entstehen für die beteiligten Bibliotheken?

Für unser Pilotprojekt erhielten wir vom Main-Kinzig-Kreis einen Zuschuss in Höhe 1.800 Euro. Hiermit konnte die Erstausstattung (1.000 Ausweise, Honorar Grafiker, Werbematerialien) finanziert werden.

Beim Zustieg weiterer Bibliotheken – der in der Kooperationsvereinbarung ausdrücklich ermöglicht wird – entstehen für diese zuerst einmal keine Kosten, denn zusätzliche Ausweise mussten bisher nicht bestellt werden. Wenn dies zu einem späteren Zeitpunkt notwendig wird, sind die Kosten für jede einzelne Bibliothek bei mittlerweile sieben Kooperationsbibliotheken überschaubar.

Kosten entstehen lediglich, wenn die zusteigende Bibliothek noch nicht das Katalogportal der Bibliotheken Main-Kinzig anbietet, wobei dies keine Voraussetzung für den Zustieg ist. Fünf Bibliotheken gehören dem Portal bereits seit dessen Start 2013 an, die anderen sind bzw. werden beitreten.

Wie läuft‘s in der Praxis?

Eine Anmeldung ist in jeder der beteiligten Bibliotheken möglich. Gleiches gilt für die Verlängerung des Ausweises. Bei Neuanmeldungen wird auf das zusätzliche Angebot hingewiesen. Hierzu gibt es ein gemeinsames Anmeldeformular, mit dem die Benutzungsordnungen aller beteiligten Bibliotheken anerkannt werden.

Lange haben wir überlegt, wie die Gültigkeit des regionalen Bibliotheksausweises in den anderen Bibliotheken überprüft werden kann. Es wäre zu aufwändig, wenn man sich bei allen beteiligten Bibliotheken nach der Gültigkeit eines Ausweises erkundigen müsste, wenn jemand mit einem regionalen Bibliotheksausweis an der Theke steht, aber bisher in der eigenen Bibliothek noch nicht registriert ist. Deshalb haben wir entschieden, dass jede Neuanmeldung und Ausweisverlängerung zeitnah den anderen Kooperationsbibliotheken mitgeteilt wird. In den lokalen LMS werden alle Nutzer:innen des regionalen Bibliotheksausweises erfasst, unabhängig davon, in welchen Bibliotheken sie tatsächlich Medien ausleihen. Somit wird der Ablauf in der oben beschriebenen Situation deutlich erleichtert, da die Daten bereits vorhanden sind.

Beim Umtausch vorhandener Bibliotheksausweise werden die Restlaufzeiten verrechnet, d. h. im ersten Jahr wird eine um den Wert der Restlaufzeit verminderte Jahresgebühr gezahlt. Beispiel: Der lokale Ausweis von Bruchköbel wäre noch ein halbes Jahr gültig. Deshalb zahlt der/die Nutzer:in für den regionalen Bibliotheksausweis, der ab sofort 365 Tage gültig ist, nur 22,50 Euro.

Rückgabe und Verlängerung von Medien sind nur in der Bibliothek möglich, in der diese ausgeliehen wurden. Entgegen manchen Befürchtungen konnten wir seit Einführung des regionalen Bibliotheksausweises keine Zunahme von Irrläufern feststellen.

Was sind die Vorteile für die Nutzer:innen?

In der Mehrzahl der Fälle sparen die Nutzer:innen Geld, sobald zwei Bibliotheken besucht werden – insbesondere, da meist Hanau mit einer anderen Bibliothek kombiniert wird. Und es gibt sogar Personen, die drei oder mehr Bibliotheken nutzen. Gelnhausen, Großkrotzenburg, Hanau und Nidderau verlangen für ihren lokalen Bibliotheksausweis 24 bzw. 25 Euro, Bruchköbel und Rodenbach 15 Euro sowie Erlensee 12 Euro.

Darüber hinaus hat man statt zwei oder drei Karten nur einen Ausweis im Portemonnaie und kann auf ein deutlich umfangreicheres Angebot zugreifen – sowohl physisch als auch digital. Dabei ist es keineswegs so, dass nur die kleineren Bibliotheken von der Teilnahme Hanaus profitieren. Denn dort gibt es z. B. keine Spiele im Bestand, die die anderen Bibliotheken jedoch anbieten und nun ebenso von den Hanauer Bürger:innen entliehen werden können. Verschiedenste digitale Angebote sind mittlerweile auch in den kleineren Bibliotheken häufiger vorhanden, da in den beiden vergangenen Jahren hierfür Mittel über das Förderprogramm „Digitales Hessen“ zur Verfügung standen.

Wie wird das Angebot angenommen?

Nach 4 Monaten Laufzeit hatten bereits knapp 70 Nutzer:innen den regionalen Bibliotheksausweis beantragt. Dann kam Corona und die Nachfrage nach diesem Angebot geriet ins Stocken. Einen zweiten Schub erlebten wir 2021 mit dem Zustieg von Gelnhausen, Großkrotzenburg und Nidderau. Mittlerweile wurden fast 250 regionale Bibliotheksausweise ausgestellt, über 80 % davon zum Normaltarif von 30 Euro. Das Einzugsgebiet geht über den Main-Kinzig-Kreis hinaus, die Wohnorte der Nutzer:innen liegen auch in benachbarten Kreisen.

Und dass die Einwohner:innen in der Region mobil sind und pendeln, wird auch daran deutlich, wo die Jahresgebühr bezahlt wird. Nutzer:innen mit Wohnort Bruchköbel lassen sich ihren Ausweis durchaus in Hanau ausstellen oder verlängern. Auch bedeutet der Wohnort Bruchköbel nicht unbedingt, dass diese Personen die Bibliothek vor Ort nutzen.

Wie ein Blick auf die Karte verrät, ist das Potenzial für weitere Kooperationsbibliotheken aber fast ausgereizt. Bei den hauptamtlichen Bibliotheken ist am ehesten mit einem Zustieg von Schlüchtern zu rechnen, da die Bibliothek bereits Mitglied des MKK-Portals ist.

Fazit

Beim Start des Pilotprojektes hatten wir uns kein Ziel gesetzt, wie viele regionale Bibliotheksausweise ausgestellt werden sollten. Wir haben es von Beginn an als ein zusätzliches Angebot für Nutzer:innen gesehen, die mehr als eine Bibliothek nutzen, und mit diesem Angebot Geld sparen können.

Das Projekt ist jedoch ein wichtiges Zeichen der Vernetzung, die die Bibliotheken stärkt und ihnen größere Aufmerksamkeit beschert. Dass dies auch von den Verwaltungen und politisch Verantwortlichen so gesehen wird, zeigen die beiden Pressekonferenzen zum offiziellen Start des Pilotprojektes am 24.10.2019 sowie beim Zustieg dreier Bibliotheken im vergangenen Jahr. Bei diesen Terminen waren jeweils alle Bürgermeister:innen der beteiligten Kommunen, der Landrat der Main-Kinzig-Kreises, die Hessische Fachstelle für Öffentliche Bibliotheken und natürlich die Bibliotheksleiterinnen zugegen. Unisono lobten alle dieses gelungene Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit.

Wir finden, es lohnt sich, einen regionalen Bibliotheksausweis anzubieten. Es ist ein Projekt mit geringen zusätzlichen Kosten und wenig Aufwand im Tagesgeschäft, das sich jedoch durch eine hohe Öffentlichkeitswirksamkeit auszeichnet.

Kontaktdaten:

Christine Ambrosi, Stadtbibliothek Bruchköbel, Mail: christine.ambrosi@bruchkoebel.de

Uhrzeit: 10:00 -14:30 Uhr

Wann: 28.9.2022

Ort: Zoom (Link folgt zeitnah)

Für wen ist die Fortbildung gedacht?

Für alle am inklusiven TOMMI teilnehmenden und allen interessierten Bibliotheken. 2022 werden wir allerdings nur die Kategorien PC und Konsole auf ihre Barrierefreiheit testen. 2023 planen wir das Thema auch auf die Kategorie Apps auszudehnen.

Ablauf

10:00 Uhr  Begrüßung

10:10 Uhr  Einführung in das Thema Inklusion und Barrierefreiheit mit Thomas Landini von der Stabstelle Inklusion des Weiterbildungszentrum Ingelheim

11:10 Uhr  Kurze Pause

11:20 Uhr  Gaming ohne Grenzen vorgestellt von Saskia Moes von Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW

12:20 Uhr Mittagspause

13:00 Uhr Methoden und Praxistests mit Saskia Moes

14:00 Uhr Fragen aus der Runde

14:30 Uhr Ende

Hilfe, ich kann an dem Termin leider nicht

Kein Problem. Sind alle Teilnehmenden einverstanden, zeichnen wir die Fortbildung auf und stellen das Video zur Verfügung.

Weitere Informationen zu TOMMI im Bibliotheksportal

Die Projektleiterin behält den Durchblick

Ein Beitrag von Andrea Beißner, Projektleiterin „Grünes Labor“ der Stadtbücherei Hameln

Das berühmte Zitat aus den Pippi Langstrumpf-Büchern von Astrid Lindgren steht dafür, neue Wege zu beschreiten, Neues zu wagen und auszuprobieren und sich nicht von anderen Meinungen beeinflussen zu lassen.

Mit dem Grünen Labor in der Pfortmühle hat auch die Stadtbücherei Hameln neue Wege beschritten, Neues gewagt und ist damit wohl auf dem richtigen Weg.

2019 wurde die Idee eines „Grünen Labors“ entwickelt, vorausgegangen waren Überlegungen, die Pfortmühle, ein historisches Gebäude an der Weser, in der sich die Stadtbücherei befindet, zu einem Dritten Ort zu machen. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Mittel, um sich für einen entsprechend großen Fördertopf zu bewerben. Also musste eine Idee her, um zumindest einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen.

Die Stadtbibliothek in der historischen Pfortmühle direkt an der Weser

Das war sozusagen die Geburtsstunde des Grünen Labors.

Das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ (Zukunftsräume Niedersachsen | Nds. Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Landesentwicklung) bot schließlich die Möglichkeit, die Idee finanziell umzusetzen. Für die Antragstellung bekamen wir Unterstützung vom SCHUBZ Umweltbildungszentrum Lüneburg (@ SCHUBZ – Umweltbildungszentrum der Hansestadt Lüneburg (schubz-online.de) und konnten im Januar 2021 den Zuwendungsbescheid entgegennehmen.

Bis dahin war es eine Menge Arbeit, Brainstorming im Team und Gespräche mit möglichen zukünftigen Partner:innen.

Der etwas sperrige Projekttitel „Das Grüne Labor in der Stadtbücherei Hameln – zentraler Begegnungs- und Lernort für Umweltkultur und Nachhaltigkeit als Brücke zwischen Hameln und dem Landkreis Hameln-Pyrmont sowie darüber hinaus“ hat sich inzwischen zu einem etwas knackigeren Slogan gewandelt – „Das Grüne Labor – Erlebnisort in der Stadtbücherei Hameln & Grünes Netzwerk für Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit im Weserbergland“, enthält aber nach wie vor unsere Zielsetzungen.

Das Grüne Labor möchte ein Erlebnisort und Kommunikationsraum für alle an grünen Themen Interessierte sein, Informationen und Bildungsangebote zu Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit bieten und das mit einem möglichst großen Netzwerk im Einzugsbereich des Weserberglandes.

Inzwischen besteht das Hameler Netzwerk des Grünen Labors aus 38 Partner:innen der Stadtgesellschaft

Für die Umsetzung stehen Fördermittel in Höhe von 188.750 € zur Verfügung und der Projektzeitraum umfasst 2 Jahre (1.2.21 – 31.01.23). Corona machte uns in vielen Dingen einen Strich durch die Rechnung, so dass die Eröffnung mit Verspätung schließlich erst am 3. Mai dieses Jahres stattfand.

Bis dahin entstand aus einem rund 107 m² großen Bereich in der 2. Etage der Stadtbücherei ein völlig neu gestalteter Wohlfühlort in angenehmen Farben, wobei grün neben blau und orange natürlich vorherrscht. Grün steht für die Natur und unseren Stadtwald, blau für das Wasser der Weser und orange für den Sandstein, aus dem die Pfortmühle gebaut ist sowie auch für die Stadtgesellschaft.

In Beteiligungsprozessen mit den ersten 24 Partner:innen, die sehr an einer Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und dem Grünen Labor interessiert waren, ermittelten wir Wünsche, Anregungen und Ideen, was die Gestaltung und Ausstattung des Raumes sowie die inhaltliche Ausrichtung und Umsetzung anging.

Die räumliche Gestaltung wurde mit Unterstützung eines Gestalterbüros und einer Innenarchitektin umgesetzt, bei der inhaltlichen Umsetzung, der Kommunikationsstrategie und der Veranstaltungsplanung unterstützt uns das SCHUBZ Umweltbildungszentrum.

Bei der inhaltlichen Umsetzung greift das Grüne Labor möglichst vielfältige Themen zur Bildung einer nachhaltigen Entwicklung (BNE) auf.

Besonders im Fokus stehen vier der 17 Ziele der Agenda 2030:

Außerdem bietet das Grüne Labor niederschwellige Angebote im Rahmen des BiNaBi-Moduls (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) der Büchereizentrale Niedersachsen an, eine Saatgutbibliothek, Kamishibais und Bilderbuchkino, Angebote zu „grünen“ Themen durch unsere Netzwerkpartner*Innen sowie Vorträge, Workshops, Live-Streams, Ausstellungen, Schülerpräsentationen und Multiplikatorenworkshops.

Es wird ausprobiert, getestet und mitunter auch mal festgestellt, dass sich ein Format ggfs nicht zur Umsetzung im Grünen Labor eignet. Wir und unsere inzwischen 38 Netzwerkpartner:innen (u.a. BUND, Kreisgruppe HM-P.; NABU, Kreisgruppe HM-P.; Naturpark Weserbergland; WPZ Weserbergland; Jägerschaft, Kreisgruppe HM-P.; Hochschule Weserbergland; Klimaschutzagentur Weserbergland; Förderverein Terra Preta; 3 Gymnasien u.v.m.) lernen mit jedem Angebot, jeder Umsetzung, jedem Austausch dazu und werden bei zukünftigen Netzwerktreffen an weiteren gemeinsamen Aktionen für die Zukunft arbeiten. Es ist eine große Herausforderung, ein großer Arbeitsaufwand aber eine Form der Zusammenarbeit, die gerade jetzt wichtiger denn je ist.

Das symbolische Netzwerk der Partner und Partnerinnen des Grünen Labors

Kontakt:

Andrea Beißner, Projektleitung Grünes Labor in der Stadtbücherei Hameln, Grünes Labor, Sudetenstr. 1, 31785 Hameln, andrea.beissner@hameln.de, Tel. 05151-202-1620

Informationen zur Stadtbücherei Hameln:

Startseite – Hameln

Informationen zum Grünen Labor:

www.grueneslaborweserbergland.de

Beiträge zum Grünen Labor:

Das „Grüne Labor“ in der Stadtbücherei Hameln (projektnetzwerk-niedersachsen.de)

Grünes Labor der Stadtbücherei Hameln feierlich eröffnet | Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (niedersachsen.de)

Grünes Labor eröffnet in der Stadtbücherei Hameln » Hameln

Unseren dbv-Kommissions-Blog haben wir vor fast exakt sechs Monaten mit neuem Leben erfüllt. Zum Portfolio der meist wöchentlichen Beiträge zählen Best-Practice-Beispiele ebenso wie Hinweise auf Veranstaltungen und unsere Vorhaben. Wir möchten an dieser Stelle allen sehr herzlich danken, die uns mit Texten und Bildern einen Einblick in ihre Bibliotheksarbeit geben! Gern nehmen wir auch Ihre Berichte entgegen, die von der Bibliothek erzählen, in der Sie arbeiten, oder von einer Bibliothek, die Sie besonders inspiriert hat oder von jener Bibliothek, die Sie sich wünschen würden. Bitte senden Sie uns eine E-Mail-Nachricht und wir kommen dann auf Sie zu, um Konkretes abzustimmen. Übrigens: seit gestern gibt es für unseren Blog auch einen RSS-Feed zum Abonnieren – ein Wunsch, der uns von vielen Lesenden erreichte.

Die illumunierte Stadtbibliothek Paderborn

Ein Beitrag von Katrin Stroth, Leiterin der Stadtbibliothek Paderborn

Die Stadtbibliothek Paderborn wurde im Oktober als „Bibliothek des Jahres 2021“ ausgezeichnet. Es handelt sich dabei um den einzigen nationalen Bibliothekspreis in Deutschland und wird gemeinsam vom Deutschen Bibliotheksverband (DBV) und der Deutschen Telekom Stiftung vergeben, um vorbildliche und innovative Bibliothekskonzepte in der digitalen Welt zu würdigen. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.

Die Stadtbibliothek Paderborn ist in einem historischen Gebäude in der Altstadt untergebracht

Gewürdigt wurde die Stadtbibliothek Paderborn für ihre zukunftsorientierte Bibliotheksarbeit. Sie vereint Digitalität, Nachhaltigkeit, Innovation und Kooperation, teilt der DBV mit. „Seit Jahren beweist die Bibliothek immer wieder, wie schnell und flexibel sie auf die Bedarfe der Nutzer*innen aller Generationen eingeht“, erklärt Petra Büning vom Vorstand des DBV. Für die Telekom-Stiftung hob Thomas de Maizière die Angebote der Bibliothek für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik hervor.

Doch: Was heißt das konkret?

Während der Corona-Schließzeit zeigte die Stadtbibliothek Paderborn ihr ganzes kreatives und digitales Potential. Innerhalb von Stunden ist eine Vielzahl von digitalen Zusatzprodukten entstanden. Kommuniziert wurde dabei intensiv über die bestehenden Social-Media-Kanäle und den Internetauftritt der Stadtbibliothek Paderborn. Fast alles, was sonst in der Bibliothek angeboten wurde, konnte in der Schließzeit auf digitalem Weg oder auch „Click & Collect“ angeboten werden.

Bei den MINT-Angeboten startet die Bibliothek ihre Angebote schon ab dem Kindergartenalter und hält natürlich auch Angebote für Erwachsene vor. Anspruch der Stadtbibliothek Paderborn ist es, in allen gesellschaftlich relevanten Bereichen digitale und technische Angebote zu machen und das nötige Know-How zu vermitteln. Neben Workshops und offenen Schnupperstunden gibt es auch die Möglichkeit, in der „Bibliothek der Dinge“ Geräte auszuleihen.

Die Schaffung von Barrierefreiheit steht ebenfalls auf der Agenda der Bibliothek; dies umfasst z.B. auch Gamingformate. Für Menschen mit einer visuellen, auditiven, kognitiven, motorischen und/oder sprachlichen Einschränkung sind die Hürden im Bereich Gaming oft noch sehr groß. Besonderes Zubehör (z.b. Eye-Tracker oder adaptive Controller) ermöglicht jetzt im Gaming-Raum Angebote für alle Interessierte.

Bei der Umsetzung der Ziele einer „Green Library“ spielt Technik in Paderborn ebenfalls eine Rolle. So wird die Zentralbibliothek seit Gründung im Jahr 1977 mit Paderwasser (Wasser aus dem Fluss Pader) geheizt und gekühlt.

An allen Bibliotheksstandorten finden Workshops zum Thema Nachhaltigkeit statt. Im „Lerncafe“ gibt es fair-gehandelte Getränke und Schokoriegel. Eine Foodsharinggemeinschaft bietet gerettete Lebensmittel in einem „Fairteiler“ an. So befinden sich Regale mit Medien zur Ausleihe direkt neben den Aufbewahrungskisten und ein Kühlschrank rundet das Angebot ab. Das Dauerangebot lebt vom Geben und Nehmen.

Die Einbeziehung der Kund*innen spielt immer auch eine große Rolle in der Stadtbibliothek Paderborn. Für die Neugestaltung der „Open Library“, die im Sommer 2023 eröffnet werden soll, gibt es Bürger*innenbeteiligungsprozesse. Kund*innen und Kooperationspartner*innen können dabei aktiv mitwirken – bei den Angeboten und bei der Einrichtung der Bibliothek.

Das Preisgeld wird demzufolge auch dafür eingesetzt, neue Möbel für den „Lesegarten“ und die Kinderbibliothek anzuschaffen, mit Pflanzen die Bibliothek noch grüner zu machen und Teambuildingsmaßnahmen durchzuführen.

Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens der Bauhaus-Universität Weimar

Welche Strategien und Werkzeuge helfen dabei, umweltfreundlicher zu arbeiten? Welche Initiativen und Forschungsprojekte setzen sich für Nachhaltigkeit beim Recherchieren, Schreiben und Publizieren ein? Und wie wird eine Bibliothek ökologischer? Unter dem Motto »writing for future« will die 8. Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens der Bauhaus-Universität Weimar am 23. Juni 2022 von 18 bis 24 Uhr das Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit im Schreib- und Forschungsalltag stärken. Über 20 verschiedene deutsch- und englischsprachige Angebote laden vor Ort und online zum Informieren, Ausprobieren und Diskutieren ein.

Nach der Eröffnung durch den Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Prof. Dr. Christian Koch, nimmt die Autorin Theresa Hannig das Publikum im Audimax und im Livestream mit auf eine Reise in eine Welt ohne Nationalstaaten, ohne Machtkonzentration und ohne Kampf um Ressourcen. Die »Writers For Future«-Aktivistin liest live aus ihrem 2022 erschienenen Utopie-Roman »Pantopia«, der von einer überraschend erfolgreichen neuen Weltrepublik mit gleichen Rechten für alle erzählt. Im anschließenden Gespräch mit Dr. Katrin Richter, Universitätsbibliothek, spricht die Autorin über Zukunftsperspektiven und die Initiative »Writers For Future«. Es kann live vor Ort oder über einen Publikumschat mitdiskutiert werden.

Mit Stefanie Rückert konnte in Kooperation mit den »Writers For Future« und der Klimabuchmesse Leipzig eine weitere Botschafterin für Nachhaltigkeit gewonnen werden. In ihrem kreativen Schreibworkshop kreiert sie gemeinsam mit Gleichgesinnten positive Geschichten über den Alltag in einer klimagerechten Zukunft.

Eine Nachhaltigkeitswerkstatt, ein Kurzfilmprogramm aus der Fakultät Kunst und Gestaltung sowie eine Ausstellung zu nachhaltigen Projekten und Forschungsarbeiten Studierender, Promovierender und Alumni runden das themenspezifische Angebot ab.

Auch das wissenschaftliche Schreiben in all seinen Facetten kommt nicht zu kurz. Ein deutschsprachiger Workshop des Schreibzentrums der Friedrich-Schiller-Universität Jena vermittelt Strategien und Techniken für den gesamten Schreibprozess und zeigt auf, wie nachhaltiges Lesen und Schreiben im Studium und in der Promotion gelingen kann. Vor dem Workshop geben die jungen Tutor*innen außerdem in der offenen Schreibberatung Tipps und Tricks zu allen Aspekten des wissenschaftlichen Schreibens.

In einer Gesprächsrunde diskutieren Vertreter*innen der Universitätsbibliothek, verschiedener studentischer Initiativen und akademische Mitarbeiter*innen, die sich mit der stärkeren Sichtbarkeit von queerfeministischen und postkolonialistischen Themen und Literatur über den Nationalsozialismus befassen, über die »Ordnungen des Wissens« in Bibliotheken und wie mit neuen Themen sowie Fragestellungen umgegangen werden kann. Dabei sollen auch die Initiativen und ihre Anliegen vorgestellt werden, die u.a. die Geschichte der Gebäude in der Marienstraße 13/15 und Bauhausstraße 11 im Nationalsozialismus erforschen.

Zwei weitere Angebote rücken wiederum das Lesen in den Fokus. Dr. Simon Frisch, Dozentur Bereich Film- und Medienwissenschaft, und Dr. Sebastian Lederle, Professur Philosophie audiovisueller Medien, tauschen sich im offenen Dialog über das Lesen als Praxis, als Kulturtechnik und als Lebensweise aus. In der Lesung »Open Mic« tragen Studierende und Alumni der Bauhaus-Universität Weimar anschließend ihre literarischen Textprojekte erstmals vor.

Im Late-Night-Workshop »Our writing spaces collaborate on our thoughts« mit Celina Berghaus, Bereich Europäische Medienkultur, werden wiederum die Produktionsumgebungen wissenschaftlicher Texte genauer betrachtet und deren Einfluss auf Gedanken, Konzentration und das Schreiben nachgezeichnet.

Mit sieben deutsch- und englischsprachigen Miniworkshops zur Nutzung von Übersetzungsprogrammen, der Erstellung barrierefreier Dokumente, zur Komma-Setzung im Englischen, zum Recherchieren in unterschiedlichen Fächern und zur Langzeitdokumentation digitaler Daten sowie Infoständen, u.a. zu studentischen Publikationsprojekten und dem LUCIA-Verlag, gibt es viele weitere Möglichkeiten zum Informieren und Austauschen.

Schließlich zeigen Nachwuchswissenschaftler*innen aus ganz Thüringen in der Posterausstellung »Transformation«, wie ihre Forschung dazu beiträgt, einen Wandel hin zu einer nachhaltig denkenden und handelnden Gesellschaft zu schaffen. Die gezeigten Poster sind Teil des Nachwuchswettbewerbs der Bauhaus Research School in Kooperation mit der Thüringer Allianz für Ingenieurwissenschaften. Auch hier ist das Publikum aktiv gefragt: es kann online für das beste Poster abstimmen. Der zweite Wettbewerbsteil – die Live Elevator Pitches – finden in der darauffolgenden Woche zum Tag der Ingenieurwissenschaften am 29. Juni 2022 an der Bauhaus-Universität Weimar statt.

Die Teilnahme an allen Angeboten zur Langen Nacht des wissenschaftlichen Schreibens ist kostenfrei. Aufgrund der begrenzten Plätze wird eine Anmeldung für die Workshops empfohlen. Das gesamte Programm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie unter: www.uni-weimar.de/lange-nacht

Lange Nacht des wissenschaftlichen Schreibens
23. Juni 2022 | 18:00 bis 24:00 Uhr
Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar

Steubenstraße 6, 99423 Weimar

Text: Dr. Franziska Matthes, Bauhaus-Universität Weimar,
Fotos: Henry Sowinski.

»Bibliotheken sind wichtig!« ‒ so das simpel anmutende und doch so bedeutungsvolle Fazit der partizipativen Sitzung der dbv-Kommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices«, an der am gestrigen Dienstag (31. Mai 2022) auf dem 8. Bibliothekskongress in Leipzig mehr als 30 Personen teilnahmen. Der Kontext von Krisenmanagement und Kundenorientierung wurde anhand der aktuellen Themen »Krieg gegen die Ukraine« und »Corona-Pandemie« aufgegriffen und von Referent*innen aus verschiedenen Gremien und Bibliotheken prägnant dargestellt. Von ihren Ukraine-Aktivitäten berichteten Barbara Schleihagen (dbv-Bundesgeschäftsführerin), Jens Ilg und Sylvia Schöne (SLUB Dresden), Judith Stumptner (Münchner Stadtbibliothek), Tina Goldammer (Stadtbibliothek Chemnitz) und Anja Thierbach (Stadtbibliothek Leipzig). Die Präsentation wird in Kürze online verfügbar sein. Nochmals herzlichen Dank an alle Referent*innen! Anschließend tauschten sich die Teilnehmer*innen über ihre Erfahrungen während der Corona-Pandemie aus. Neben neuen Formaten und vielfältigen Hindernissen wurden vorallem auch von verschiedenen Effekten erzählt. Wie wirkt sich Homeoffice aus? Was ist neu zu regeln? Gibt es ein professionelles Krisenmanagement für Führungskräfte, das in Anspruch genommen werden könnte? Mit diesen Fragen werden wir uns in der Kommission weiter beschäftigen. Herzlichen Dank an dieser Stelle allen Teilnehmer*innen! Einer zentralen Frage der Veranstaltung werden wir ebenfalls nachgehen: Warum sind wir bei dem Thema »Krieg gegen die Ukraine« als Informationsspezialist wahrnehmbar, beim Thema »Corona-Pandemie« allerdings kaum in Erscheinung getreten? Wenn Sie hierzu Überlegungen und Antworten haben, können Sie uns gern kontaktieren.

graphische Darstellung zum Thema gemeinsames Arbeiten, Vernetzen und Interaktion

Am 12. Mai fand ein weiterer Vortrag in unserer Reihe „Barrierefreiheit in Bibliotheken – alles inklusive“ statt, bei dem wir erneut zahlreiche Kolleginnen und Kollegen und Interessierte aus vielen deutschen Regionen sowie Osterreich und der Schweiz begrüßen durften.

Nachdem das Thema Veranstaltungen bereits in einigen anderen Vorträgen gestreift wurde, sollte es diesmal genau darum in einer einführenden, umfassenden Veranstaltung gehen, wohl wissend, dass dadurch einige Aspekte nur oberflächlich behandelt werden konnten.

Unter dem Motto „Everyone is Welcome“ erklärte Kerstin Hoffmann-Wagner, zertifizierte Trainerin und Beraterin für nachhaltige Events, warum es gerade bei Events besonders wichtig ist, ein Angebot für ALLE zu machen und wann man tatsächlich von einer barrierefreien Veranstaltung sprechen kann.

Sie verwies hier zum einen auf gesetzliche Grundlagen wie das Behindertengleichstellungsgesetz, aber auch auf eine stetig älter, aber auch vielfältiger werdende Gesellschaft mit dem Bestreben, Grundsätze wie Nachhaltigkeit und Inklusion nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis umzusetzen.

Für die Planung barrierefreier Events sollten zwei wichtige Phasen unterschieden werden: zum einen geht es darum, Standards zu schaffen, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzuplanen und zu nutzen und angemessen zu kommunizieren. Neben diesen notwendigen Aspekten sei es jedoch genauso wichtig, so Hoffmann-Wagner, bedarfsabhängige Aspekte zu erkennen und dann entsprechend umzusetzen – also im konkreten Beispiel: Sie wissen, dass gehörlose Menschen teilnehmen werden – sorgen Sie für Gebärdendolmetscher.

Diese teilweise fast banalen, aber in der Summe absolut hilfreichen Denkanstöße und Tipps stellte die Referentin in acht Handlungsfeldern zusammen, so dass die Teilnehmenden am Ende zu allen Aspekten (Mobilität, Location, Programm, Kommunikation, Bühne, Technik, Catering und Online Tools) jeweils praktische Hinweise und teilweise auch weiterführende Links mitnehmen konnten.

Wie bei den vorangegangenen online Veranstaltungen auch, wurde wieder einiges nachgefragt und erklärt. Immer wieder interessant und für viele nachahmenswert sind z.B. Induktionsschleifen, um Menschen mit Hörgeräten die Teilnahme zu erleichtern, aber auch gute, für möglichst viele sichtbare Beschilderungen können zum Gelingen einer Veranstaltung beitragen.

Eine kleine Erfolgsgeschichte am Ende: direkt nach unserem Vortrag wurden in einer Einrichtung sofort unterschiedlich hohe Stühle aufgestellt, um Menschen verschiedener Größen die angenehme Teilnahme zu ermöglichen – oft kann es so einfach sein!

Wenn Sie noch Fragen zum Thema barrierefreie Veranstaltungen in Bibliotheken haben, oder uns (den Veranstalterinnen der Vortragsreihe) weitere Wunschthemen nennen möchten, kontaktieren Sie mich gerne und ich leite Ihr Anliegen gerne weiter:
Belinda Jopp, Telefon: 030 266 433 300 oder per Mail: belinda.jopp@sbb.spk-berlin.de