Was tun Menschen wirklich in unseren Bibliotheken?
Eine einfache Frage, aber eine Antwort lässt sich nur schwer finden. Sofort denkt man an komplexe sozialwissenschaftliche Ansätze. Dass das nicht sein muss, hat Karsten Schuldt von der HTW Chur in seinem Vortrag gezeigt, der eigentlich gar kein Vortrag war. Für einen Kongressbeitrag ging es lebhaft zu, kaum jemand saß mehr auf seinem Platz. An verschiedenen Stationen konnten sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu sechs im Eingangsstatement kurz angerissenen Methoden austauschen.
Dass alle Methoden funktionieren, haben Studierende der HTW Chur in ihren Bachelorarbeiten gezeigt. Nähere Informationen bei Karsten Schuldt karsten.schuldt@htwchur.ch
Zwei wollen wir hier herausgreifen:
Cognitive Maps
Kurz beschrieben geht es darum herauszufinden, wie einzelne Bereiche der Bibliothek von den Kunden wie wahrgenommen werden. Dazu werden Pläne der Bibliothek kopiert und verteilt. Mit Adjektiven und Farben visualisieren die Besucher in die Pläne ihre Wahrnehmungen. Beim Übereinanderlegen mehrerer Pläne können so schnell Lieblingsplätze oder ‚tote Ecken‘ und Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen identifiziert werden.
http://www.htwchur.ch/uploads/media/CSI_78_Dietiker.pdf
Count the traffic
Auch hier spielt der Grundriss der Bibliothek eine wichtige Rolle. Mit diesem Plan in der Hand gehen Beobachter durch die Bibliothek und erfassen die Nutzeraktivitäten zu bestimmten Zeiten. Gehen, stehen, sitzen, alleine oder als Gruppe, lesen, schreiben – alles wird gezählt. Diese Methode verhilft zu einem grundsätzlich besseren Verständnis der Vorgänge in der Bibliothek und kann darauf aufbauend zur Ressourcenplanung oder Reorganisation verwendet werden.
http://www.kundenorientiertebibliothek.de/themen/2/Count_the_Traffic.pdf