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Cover Update IFLA Trend Report 2016 (Ausschnitt)

Im Jahr 2013 legte die IFLA unter dem Titel „Die Wellen reiten oder von der Flut überrascht werden? Die Herausforderungen eines dynamischen Informationsumfelds meistern“ einen Bericht vor, in dem sie fünf auch für die bibliothekarische Arbeit wesentliche Trends im Internetzeitalter identifizierte:

  1. Neue Technologien erweitern die Möglichkeiten des Informationszugangs, schränken sie aber gleichzeitig auch ein;
  2. E-Learning führt zu einer Demokratisierung, aber auch zu einer Beeinträchtigung der weltweiten Bildung;
  3. die Grenzen von Privatsphäre und Datenschutz werden neu bestimmt;
  4. in hyper-vernetzten Gesellschaften verschaffen sich neue Stimmen und Gruppen Gehör;
  5. neue Technologien werden die weltweite Informationslandschaft transformieren.

Der in zahlreiche Sprachen – auch ins Deutsche – übersetzte Bericht steht auf http://trends.ifla.org/ zur Verfügung. Seine Thesen wurden weltweit in unterschiedlichsten Zusammenhängen diskutiert, was die IFLA zum Anlass genommen hat, eine aktualisierte Fassung ihres Trend-Berichts vorzulegen.

Das Dokument fasst nicht nur Kernpunkte der seit 2013 geführten Diskussion über die Inhalte des Trend-Berichts auf verschiedenen Kontinenten zusammen, sondern geht auch der Frage nach, inwiefern die damals identifizierten Trends noch gültig sind und sich heute auf Bibliotheken auswirken, welche neuen Entwicklungen absehbar sind und welche strategischen Konsequenzen Bibliothekarinnen und Bibliothekare daraus ziehen sollten.

Angesprochen werden dabei das Spannungsfeld zwischen physischem und virtuellem Raum ebenso wie die Herausforderung, mit begrenzten Ressourcen neue neben hergebrachten Services zu etablieren, aber auch Chancen, die sich für Bibliotheken aus dem aktiven Bekenntnis zu bestimmten Werten wie „Vertrauenswürdigkeit“, „Neutralität“ oder „freier, gleichberechtigter Informationszugang“ ergeben können.

Strategische Handlungsnotwendigkeiten für Bibliotheken sieht die IFLA unter anderem im Bereich des lebenslangen Lernens der im Bibliothekswesen Tätigen, aber auch hinsichtlich der Institutionalisierung von Veränderungsmanagement in Bibliotheken oder in Bezug auf politische Lobbyarbeit auf nationaler und internationaler Ebene.

Der aktualisierte IFLA-Trend-Bericht liegt derzeit noch nicht in deutscher Übersetzung vor, kann aber unter http://trends.ifla.org/files/trends/assets/trend-report-2016-update.pdf in einer englischsprachigen Fassung abgerufen werden.

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Kurzworkshops am 14.3.2016 im Rahmen des Leipziger Bibliothekskongresses 2016, an dem rund 30 Kolleginnen und Kollegen teilnahmen.
Dr. Doreen Siegfried (ZBW – Leibniz- Informationszentrum Wirtschaft) und Sebastian Nix (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) führten kurz in die Grundlagen bibliothekarischer Marktforschung ein und stellten zwei in der Praxis bedeutende Erhebungsmethoden in ihren unterschiedlichen Spielarten vor: Befragung und Beobachtung.
Anschließend konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Kleingruppen anhand verschiedener realer Fallbeispiele durchspielen, wie konkrete Herausforderungen der bibliothekarischen Arbeit unter Einbeziehung der Kundenperspektive gewinnbringend angegangen werden können. Das Spektrum reichte dabei von der Einbeziehung der Nutzerinnen und Nutzer in den Umbau einer Bibliothek bis hin zur Imageanalyse für eine konkrete Informationseinrichtung. Die Ergebnisse der Kleingruppen wurden anschließend vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Das positive Feedback der Teilnehmenden zeigt: Bibliothekarische Marktforschung lohnt sich!