Ein Beitrag von Andrea Beißner, Projektleiterin „Grünes Labor“ der Stadtbücherei Hameln
Das berühmte Zitat aus den Pippi Langstrumpf-Büchern von Astrid Lindgren steht dafür, neue Wege zu beschreiten, Neues zu wagen und auszuprobieren und sich nicht von anderen Meinungen beeinflussen zu lassen.
Mit dem Grünen Labor in der Pfortmühle hat auch die Stadtbücherei Hameln neue Wege beschritten, Neues gewagt und ist damit wohl auf dem richtigen Weg.
2019 wurde die Idee eines „Grünen Labors“ entwickelt, vorausgegangen waren Überlegungen, die Pfortmühle, ein historisches Gebäude an der Weser, in der sich die Stadtbücherei befindet, zu einem Dritten Ort zu machen. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt nicht genügend Mittel, um sich für einen entsprechend großen Fördertopf zu bewerben. Also musste eine Idee her, um zumindest einen ersten Schritt in diese Richtung zu gehen.
Das war sozusagen die Geburtsstunde des Grünen Labors.
Das Förderprogramm „Zukunftsräume Niedersachsen“ (Zukunftsräume Niedersachsen | Nds. Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Landesentwicklung) bot schließlich die Möglichkeit, die Idee finanziell umzusetzen. Für die Antragstellung bekamen wir Unterstützung vom SCHUBZ Umweltbildungszentrum Lüneburg (@ SCHUBZ – Umweltbildungszentrum der Hansestadt Lüneburg (schubz-online.de) und konnten im Januar 2021 den Zuwendungsbescheid entgegennehmen.
Bis dahin war es eine Menge Arbeit, Brainstorming im Team und Gespräche mit möglichen zukünftigen Partner:innen.
Der etwas sperrige Projekttitel „Das Grüne Labor in der Stadtbücherei Hameln – zentraler Begegnungs- und Lernort für Umweltkultur und Nachhaltigkeit als Brücke zwischen Hameln und dem Landkreis Hameln-Pyrmont sowie darüber hinaus“ hat sich inzwischen zu einem etwas knackigeren Slogan gewandelt – „Das Grüne Labor – Erlebnisort in der Stadtbücherei Hameln & Grünes Netzwerk für Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit im Weserbergland“, enthält aber nach wie vor unsere Zielsetzungen.
Das Grüne Labor möchte ein Erlebnisort und Kommunikationsraum für alle an grünen Themen Interessierte sein, Informationen und Bildungsangebote zu Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit bieten und das mit einem möglichst großen Netzwerk im Einzugsbereich des Weserberglandes.
Für die Umsetzung stehen Fördermittel in Höhe von 188.750 € zur Verfügung und der Projektzeitraum umfasst 2 Jahre (1.2.21 – 31.01.23). Corona machte uns in vielen Dingen einen Strich durch die Rechnung, so dass die Eröffnung mit Verspätung schließlich erst am 3. Mai dieses Jahres stattfand.
Bis dahin entstand aus einem rund 107 m² großen Bereich in der 2. Etage der Stadtbücherei ein völlig neu gestalteter Wohlfühlort in angenehmen Farben, wobei grün neben blau und orange natürlich vorherrscht. Grün steht für die Natur und unseren Stadtwald, blau für das Wasser der Weser und orange für den Sandstein, aus dem die Pfortmühle gebaut ist sowie auch für die Stadtgesellschaft.
In Beteiligungsprozessen mit den ersten 24 Partner:innen, die sehr an einer Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei und dem Grünen Labor interessiert waren, ermittelten wir Wünsche, Anregungen und Ideen, was die Gestaltung und Ausstattung des Raumes sowie die inhaltliche Ausrichtung und Umsetzung anging.
Die räumliche Gestaltung wurde mit Unterstützung eines Gestalterbüros und einer Innenarchitektin umgesetzt, bei der inhaltlichen Umsetzung, der Kommunikationsstrategie und der Veranstaltungsplanung unterstützt uns das SCHUBZ Umweltbildungszentrum.
Bei der inhaltlichen Umsetzung greift das Grüne Labor möglichst vielfältige Themen zur Bildung einer nachhaltigen Entwicklung (BNE) auf.
Besonders im Fokus stehen vier der 17 Ziele der Agenda 2030:
Außerdem bietet das Grüne Labor niederschwellige Angebote im Rahmen des BiNaBi-Moduls (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) der Büchereizentrale Niedersachsen an, eine Saatgutbibliothek, Kamishibais und Bilderbuchkino, Angebote zu „grünen“ Themen durch unsere Netzwerkpartner*Innen sowie Vorträge, Workshops, Live-Streams, Ausstellungen, Schülerpräsentationen und Multiplikatorenworkshops.
Es wird ausprobiert, getestet und mitunter auch mal festgestellt, dass sich ein Format ggfs nicht zur Umsetzung im Grünen Labor eignet. Wir und unsere inzwischen 38 Netzwerkpartner:innen (u.a. BUND, Kreisgruppe HM-P.; NABU, Kreisgruppe HM-P.; Naturpark Weserbergland; WPZ Weserbergland; Jägerschaft, Kreisgruppe HM-P.; Hochschule Weserbergland; Klimaschutzagentur Weserbergland; Förderverein Terra Preta; 3 Gymnasien u.v.m.) lernen mit jedem Angebot, jeder Umsetzung, jedem Austausch dazu und werden bei zukünftigen Netzwerktreffen an weiteren gemeinsamen Aktionen für die Zukunft arbeiten. Es ist eine große Herausforderung, ein großer Arbeitsaufwand aber eine Form der Zusammenarbeit, die gerade jetzt wichtiger denn je ist.
Kontakt:
Andrea Beißner, Projektleitung Grünes Labor in der Stadtbücherei Hameln, Grünes Labor, Sudetenstr. 1, 31785 Hameln, andrea.beissner@hameln.de, Tel. 05151-202-1620
Informationen zur Stadtbücherei Hameln:
Informationen zum Grünen Labor:
www.grueneslaborweserbergland.de
Beiträge zum Grünen Labor:
Das „Grüne Labor“ in der Stadtbücherei Hameln (projektnetzwerk-niedersachsen.de)
Grünes Labor der Stadtbücherei Hameln feierlich eröffnet | Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (niedersachsen.de)