Leganto, ein Software-Tool der Firma Ex Libris, unterstützt Lehrende bei der schnellen und übersichtlichen Zusammenstellung von Literatur und Informationsressourcen in der Lernplattform ISIS und steht nach einer ersten Einführungsphase im Sommersemester 2021 seit September desselben Jahres allen Lehrenden der TU Berlin zur Verfügung. Lehrende haben dadurch ein intuitiv zu bedienendes Tool zur Zusammenstellung relevanter Kursliteratur an der Hand. Studierende kommen schnell und unkompliziert an kursrelevante Literatur und Informationen, entweder über einen direkten Link zum Volltext oder den Hinweis zur Verfügbarkeit. Die Universitätsbibliothek (UB) unterstützt bei der Anwendung, überprüft Listen, kümmert sich um Anschaffungs- und Digitalisierungswünsche und stellt Online-Lizenzen für elektronische Ressourcen je nach Verfügbarkeit bereit. https://www.tu.berlin/ub/lernen-arbeiten/it-services/leganto-literaturlisten-tool-fuer-lehrende/

Warum führen wir Leganto ein?

Im Jahr 2019 analysiert eine Projektgruppe der Bibliothek, wie an der TU Berlin mit Literatur- und Informationsressourcen in der Lehre gearbeitet wird. In diesem Zusammenhang werden Interviews mit Lehrenden verschiedener Fakultäten geführt und die Lehrplattform ISIS evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrende häufig die hohen Aufwände bei der Zusammenstellung von Informationen, Literatur und Dokumenten als problematisch benennen, insbesondere im Hinblick auf die rechtssichere Zugänglichmachung.

  • Die unterstützenden Services der Bibliothek in diesen Zusammenhängen sind den Lehrenden oft nicht bekannt.
  • Studierende haben häufig Schwierigkeiten auf elektronische Informationsressourcen direkt zuzugreifen und insgesamt den Überblick zu behalten.
  • Die Bibliothek hat wiederum keinen Zugriff auf Literaturlisten der Lehrveranstaltungen und kann daher nicht aktiv unterstützen und auf ihre Services aufmerksam machen.
  • Von der Bibliothek lizenzierte Ressourcen können nicht einfach und intuitiv mit den Literaturlisten der Lehrenden verknüpft werden.

Insgesamt existiert kein einheitliches System für die Erstellung und Präsentation von Literatur- und Informationsressourcen in der Lehre, das einen intuitiven Workflow ermöglicht.

Die durch die Corona-Pandemie ausgelösten Anforderungen an die Online-Lehre verschärfen diese Problematik, da der Zugang zu studienrelevanten Informationen zunächst nur noch digital möglich ist und sowohl Lehrende als auch Studierende vor erhebliche technische Herausforderungen gestellt wurden.

Parallel zur Ermittlung des Status Quo beschäftigt sich das Projektteam mit den Möglichkeiten des Einsatzes von sogenannten Reading-List-Management-Systemen

Die Ergebnisse dieser Analysen münden 2020 in die Empfehlung der Bibliothek, Leganto-Software für eine dreijährige Testphase einzuführen. Der durch den Vizepräsidenten für Lehre unterstützten Beschlussvorlage wird bei der Präsidiumssitzung im September 2020 zugestimmt.

Jetzt geht’s los – Wie führen wir Leganto  ein?

Die TU Berlin startet – als erste Anwendereinrichtung in Deutschland – das Einführungsprojekt Leganto unter Federführung der Universitätsbibliothek im November 2020. Ende 2021 können wir sagen, dass das Projekt, trotz Pandemie-Herausforderungen und den massiven Auswirkungen eines flächendeckenden IT-Angriffs auf die Universität , im Zeitplan ist. Erfolgsgrundlagen dafür sind die frühzeitige Einbindung verschiedener Stakeholder, insbesondere das TU-Präsidium. Über den Arbeitskreis Qualitätsmanagement konnten zu Projektbeginn bereits die Studiendekane der Fakultäten und die Kommission für Lehre und Studium informiert werden. Für die operative Umsetzung wurden vor Projektstart die wichtigen Kooperationspartner wie die Betreiber der Lernplattform ISIS und die zentrale IT-Abteilung in die Planungen einbezogen. Das Projektteam der Bibliothek besteht aus neun Mitarbeiter*innen (aus Benutzung, Medienbearbeitung und  IT). Die Projektleitung liegt bei der Leiterin der Benutzungsabteilung. In den Teilprojekten, zum Beispiel interne Workflows, Schulungen, Marketing oder Evaluation, sind unter Koordination jeweils eines Projektmitglieds weitere Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Bereichen einbezogen.

Die Projekt-Phasen für die drei Jahre des Projektzeitraums untergliedern sich in folgende Abschnitte:

  1. Implementierung (November 2020 bis März 2021):
    Technische Einrichtung und Integration in ISIS, Entwicklung von Workflows und Akquise erster Pilotanwender*innen.
  2. Einführungsphase Sommersemester 2021 (März bis Juli 2021): Einbindung der Pilotanwender*innen und Anpassung der Services mit anschließender Evaluationsphase.
  3. Erweiterte Pilotphase (Juli 2021 bis Februar 2022): Zugang für alle TU-Angehörigen, Anpassung Konfiguration, Workflows und Services.
  4. Rollout Sommersemester 2022 (Februar bis Juli 2022): Anpassungen, verstärktes Marketing, Evaluation.
  5. Rollout 2 Wintersemester 2022/23 (Juli 2022 bis Juli 2023): Normalbetrieb, Abschlussevaluation und Erfolgskontrolle.

In der ersten Einführungsphase machen 15 Anwenderteams erste Erfahrungen bei der Zusammenstellung ihrer Literaturlisten mit Leganto. Das Feedback dieser Pilot*innen ist mehrheitlich positiv. Die Erwartungen an die intuitive Nutzung, die Vereinfachung der bisherigen Arbeitsprozesse und der leichtere Zugang zu elektronischen Ressourcen wurden meist erfüllt. Allerdings führt die gesteigerte Arbeitsbelastung durch die Online-Lehre dazu, dass einige der Pilot*innen trotz großem Interesse auf vertraute Arbeitsweisen zurückgreifen und daher weniger Literaturlisten als erwartet erstellt werden.

Im Sommer 2021 starten die bibliotheksinternen Einführungen für Mitarbeiter*innen der Medienerwerbung, Benutzung und Fachreferate. Im Septemberwird Leganto als auswählbares Plugin in der Lernplattform eingefügt und steht damit allen TU-Angehörigen zur Verfügung. Aufgrund des bereits erwähnten IT-Angriffs konnte das ursprünglich geplante Parallelprojekt der automatisierten Übernahme von Mitarbeiter*innen-Daten in das Bibliotheksystem Alma nicht durchgeführt werden.

Flankierend bietet das Leganto-Team Workshops über die Zentraleinrichtung Wissenschaftliche Weiterbildung und Kooperation (ZEWK) an. Kurze Coffee Lectures geben einen ersten Eindruck des neuen Tools, und individuelle Beratung unterstützt bei der Erstellung von Literaturlisten. Im Arbeitskreis Qualitätsmanagement der Universität stellt die Projektleiterin den Studiendekanen Leganto vor und wirbt für eine Verbreitung der Informationen an den Fakultäten.

Die Anzahl der in der Bibliothek eingehenden Literaturlisten vervielfacht sich im Wintersemester 2021/22 gegenüber dem Sommersemester (erste Einführungsphase), so dass Workflows und Konfiguration im Echtbetrieb getestet und angepasst werden können. Die Hauptaufgabe für das zweite Projektjahr wird die Verstärkung des Marketings sein, um Leganto an der TU Berlin flächendeckend bekannt zu machen und die Anwendungszahlen zu erhöhen.

Fazit – Wo wollen wir hin?

Das klare Projektziel ist, Leganto als führendes System für Literaturlisten in der Lehre zu etablieren und bestmöglich an die Bedarfe der Lehrenden und Studierenden anzupassen. Das Projektteam setzt für die Weiterentwicklung stark auf die Vernetzung mit anderen Leganto-Anwender*innen und bringt sich aktiv in bestehende internationale Arbeitsgruppen ein.

Die Einführung von Leganto ist ein anspruchsvolles Großprojekt, das erhebliche Personalressourcen bindet. Es ist eine organisatorische und technische Herausforderung, die die erfolgreiche Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern auf dem Campus voraussetzt. Es fördert die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit innerhalb der Bibliothek und wirkt sich auf Routinen im Geschäftsgang aus. Dieser Einsatz lohnt sich, da durch Leganto die Bibliothek für Lehrende ganz unmittelbar als aktive Partnerin bei allen Fragen rund um die Bereitstellung von Literatur- und Informationsmaterialien in die Arbeitsprozesse eingebunden ist. Das bisherige Feedback der Erstanwender*innen bestätigt die Einschätzung der Bibliothek: Leganto ist für den Studienerfolg sowohl für die Lehrenden wie auch die Studierenden ein äußerst hilfreiches Tool.

Autorin: Dr. Anke Quast, Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin
Hinweis: Dieser Text ist ein Vorabdruck aus dem Jahresbericht 2021 der Universitätsbibliothek der TU Berlin.



Ein Beitrag von Martina Seuser, Stadtbibliothek Langenfeld, Leiterin a.D.

Die Stadtbibliothek Langenfeld (Kreis Mettmann (NRW), ca. 60.000 Einwohner*innen) ist eine Bibliothek der 1. Stufe mit etwa 1.100 qm und einer offenen Bauweise über 2 Hauptetagen und 3 kleineren eingeschobenen Etagen. Zum Beginn der Planung betrug der Medienbestand ca. 50.000 Einheiten. Verbuchung über RFID gab es seit 2013/2014. Pro Jahr wurden zwischen 350 und 400 Einzelveranstaltungstermine durchgeführt. Die Einrichtung der Bibliothek stammte zu großen Teilen aus dem Jahr 1989. Die gesamte Einrichtung und die technische Infrastruktur wurden den Anforderungen nicht mehr gerecht.

Dies zeigte sich besonders in den Jahren 2015ff. als ein großer Teil der Geflüchteten die Bibliothek als Aufenthaltsort wählte. Es gab zu wenig Aufenthaltsmöglichkeiten, keine ausreichendes W-LAN-Anbindung und die Gruppen störten sich gegenseitig. Mit Begleitung des Coachs Julia Bergmann begann das Bibliotheksteam deshalb 2018 mit der Methodik des Design Thinking, um die Bedürfnisse der verschiedenen Gruppen besser kennen zu lernen.

Im Sommer 2018 besuchten der Bürgermeister Frank Schneider, Julia Bergmann und die Bibliotheksleiterin 6 Bibliotheken in den Niederlanden. Sie lernten nicht nur die Bibliotheken in ihrer Funktion als Dritten Ort kennen, sondern trafen auch Aat Vos, der die Philosophie der Bibliothek als kultureller Mittelpunkt der Stadtgesellschaft, Ort der Inspiration und Treffpunkt vorstellte.

Ein Jahr später, im Sommer 2019, fand ein einwöchiger Workshop mit Aat Vos und dem Bibliotheksteam statt, in dem die wichtigsten Planungsentscheidungen für den »Dritten Ort« getroffen wurden. Die Ergebnisse des Design Thinkings mit 5 verschiedenen Benutzer*innergruppen flossen in diesen Workshop ein. Die Erkenntnisse hatten Auswirkungen auf die Raumaufteilung, die Ausstattung an Möbeln und Technik und auf die Materialauswahl und Farbgestaltung.

Die Befragten waren die »In Gruppen Lernenden«, »aktive Senior*innen«, »Lehrkräfte und Medienkompetenzrahmen NRW«, »Jugendliche« und »Berufstätige«.

Menschen mit Einschränkungen wurden nicht separat befragt.

Die Barrierefreitheit bezüglich des Zugangs zur Bibliothek und der Zugänglichkeit der einzelnen Bereiche etc. wurde in der Planung berücksichtigt. Die Gänge sind breit genug für Rollatoren und Rollstühle. Die Podestanlagen in der Kinderbücherei und Jugendbücherei sind zum großen Teil über Rampen zugänglich. Die Lowrider (niedrige rollbare Regale) kommen Rollstuhlfahrer*innen entgegen, da die Medien nur auf 3 Ebenen präsentiert werden. Homepage und Katalog sind im Rahmen dessen, was die Browser an Möglichkeiten bieten, barrierefrei für sehbehinderte Personen.

Der erhobene Bereich kann als Bühne bei Veranstaltungen genutzt werden und ist über eine Rampe erreichbar
Der erhobene Bereich kann als Bühne bei Veranstaltungen genutzt werden und ist über eine Rampe erreichbar

Seit August 2020 ist die Bibliothek wieder im Vollbetrieb mit Ausleihe, Aufenthalt und Veranstaltungen. Der Planungsaufwand mit fast 2 Jahren Design Thinking hat sich gelohnt. Nicht nur, dass die Kolleg*innen heute anders auf die Bedürfnisse der Nutzer*innen schauen, auch die Kund*innen sind begeistert von der Ausstattung und dem Angebot. Alle Ideen, die das Bibliotheksteam im Planungsprozess entwickelt hat, funktionieren in der Praxis sehr gut. Die Mitarbeitenden sind sehr stolz auf ihren funktionalen und attraktiven Arbeitsplatz.


Die Mitglieder der neu zusammengesetzten Kommission stellen sich vor: In diesem Beitrag ist es Christiane Felsmann.

Name: Christiane Felsmann
Ort: Leipzig
Berufliches: Als Kulturwissenschaftlerin ist es mir ein besonderes Anliegen, die Bibliotheksdienste, Services sowie Verkauf und das Team der Kommunikation des Deutschen Zentrums für barrierefreies Lesen anzuleiten. Mittlerweile machen mich nunmehr fast zwanzig Jahre Erfahrung in den Bereichen barrierefreies Lesen und kulturelle Teilhabe aus. Zudem durfte ich einige Zeit IFLA-Arbeit miterleben und bin selbst  seit 2017 in der Sektion Libraries Serving Persons with Print Disabilities aktiv.
Mit der Gründung der AG Barrierefreiheit in Bibliotheken gemeinsam mit Anne Sieberns (Deutsches Institut für Menschenrechte) haben wir es geschafft, viele Bibliothekarinnen und Bibliothekare für die Themenfelder Inklusion und Barrierefreiheit in Bibliotheken zu erreichen. Seit Februar 2021 findet regelmäßig ein Webinar dazu statt. (Anmeldung für weitere Infos: AG-Barrierefreiheit Infoseite (bibliotheksportal.de))
Familiäres: Der Klassiker – Familie mit zwei Kindern. Nur ohne Hund.
Lieblingsdinge: Vor allem Freude daran: Beachvolleyball, Laufen, Yoga, Lesen, Freundschaften, Familie, Garten, Kochen, Kreativ sein, das Miteinander.

Seit mehr als 100 Tagen gehörst Du der dbv-Fachkommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices« an. Kannst Du schon Erfolge verzeichnen?

C.F.: Einer der wichtigsten Erfolge: Wir haben die Themen Inklusion und Diversität in der Kommissionsarbeit des dbv abgebildet.
Wir sind zudem ein starkes Team, was miteinander reden und an der inhaltlichen Arbeit wachsen kann. Wir haben eine gemeinsame Vorstellung von der Aufgabe erarbeitet und arbeiten zusammen an einem effektiven Output. Wir sind uns einig, wir wollen etwas in der Bibliothekswelt bewegen.

Nenne eine Bibliothek, die Dich besonders beeindruckt hat und warum?

C.F.: Oodi in Helsinki: Hier werden alle Zielgruppen angesprochen. Die Offenheit gegenüber jedem Mensch ist sicht- und spürbar. Oodi ist eine Bibliothek der Vermittlung und des Miteinanders, es ist ein Ort der Freude.

Für welche Zielgruppen setzt Du Dich besonders ein?

C.F.: In Anbetracht meiner aktuellen Erfahrungen gelingt es mir am besten, mein Wissen und Können für Menschen mit Seh- und Lesebehinderungen einzusetzen. Blinde und sehbehinderte Personen werden zumeist in Spezialbibliotheken wie dem dzb lesen bedient. Die Bezeichnung Lesebehinderung ist in Deutschland nicht so geläufig, doch betrifft es einen weit größeren Kreis.

Gibt es Vorhaben, die Du unbedingt während Deiner Amtszeit erreichen möchtest?

C.F.: Die allgemeine Sensibilisierung zu und Vermittlung der Bedeutung von Inklusion, Barrierefreiheit und darüber hinaus von Diversität für den gleichberechtigten Lese – und Medienzugang für alle Menschen. Gern möchte ich in diesem Sinne auch die Idee des sogenannten Marrakesch-Vertrages (Regelungen des Literatur-Zugangs für Menschen mit Seh- und Lesebehinderungen) in Deutschland etablieren.

Wie lautet Dein Wunsch-Hashtag?

#lesenfueralle

Kontakt

E-Mail: c.felsmann@dzblesen.de
Telefon: +49 (0) 0341 7113 173

In einem 90-minütigen Online-Austausch berichten Agentinnen und ihre Kolleg*innen aus dem „360° Programm – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft„. Es werden verschiedene Praxisbeispiele vorgestellt und Strategien zur diversitätsorientierten Öffnung aus den teilnehmenden Bibliotheken diskutiert. Das Format lädt ein, sich über diverse Themen, innovative Ansätze und Stolpersteine im Veränderungsprozess auszutauschen. Wie gelingt der Wandel intern? Welche Kommunikationsbarrieren gibt es und wie können wir sie überwinden? Was heißt diversitätssensible Programmarbeit?

  • 11. März 2022 von 9 bis 10.30 Uhr „AGs und interne Beteiligung“ mit Anmeldung per E-Mail an vielfalt@buecherhallen.de
  • 18. März 2022 von 9 bis 10.30 Uhr „Barrieren abbauen in der Kommunikation und Diversity auf Social Media“ mit Anmeldung per E-Mail an julia.hauck@jena.de
  • weitere Termine folgen

Die Teilnahme ist kostenfrei. Ein Link zur Teilnahme wird Ihnen einen Tag vorher gesendet.
Gerne können Sie die Einladung an Interessierte weiterleiten.

Gefördert im Programm 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.

Diversität und Antidiskriminierung: Wie das Recht zur »Bibliothek für alle« beitragen kann

Alle weiteren Informationen finden Sie hier :

https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/veranstaltungen/detail/diversitaet-und-antidiskriminierung-wie-das-recht-zur-bibliothek-fuer-alle-beitragen-kann


Die Mitglieder der neu zusammengesetzten Kommission stellen sich vor: In diesem Beitrag ist es Dr. Katrin Richter.

Name: Dr. Katrin Richter
Ort: Weimar
Berufliches: Stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar, Leiterin der Abteilung Benutzung und Informationsdienstleistungen, Fachreferentin Philosophie & Medien- und Kulturwissenschaften, Sprecherin der AG Benutzung (Bibliotheksservicecenter Thüringen), Senatorin der Bauhaus-Universität Weimar
Familiäres: verheiratet, 1 Sohn
Lieblingsdinge: Bewegung aller Art, vor allem reisen, schwimmen, Gesellschaftstanz und Doppelkopf, Achtsamkeitskurse, historische Forschung über die Berliner Börse.

Seit mehr als 100 Tagen gehörst Du der dbv-Fachkommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices« an. Kannst Du schon Erfolge verzeichnen?

K.R.: Zunächst einmal freue ich mich, mit Kolleginnen in der Kommission zusammenarbeiten zu können, mit denen es vom ersten Moment einen gemeinsamen Draht gibt. Ich denke, dass wir viel voneinander lernen können. Unsere Kommissionsarbeit heißt von der ersten Minute an, nicht in Aktionismus zu verfallen, sondern schnell ins überlegte Handeln zu kommen, um auf diese Weise spannende Impulse zu setzen. Das ist aus meiner Sicht gut gelungen, u.a. mit dem Blog und der Weiterführung der Fortbildungsreihe. Auch tagte die Kommission bereits im Oktober 2021 in Weimar und es war mir eine große Freude, Claudia Büchel, Anke Quast, Belinda Jopp und Christiane Felsmann mein Arbeitsumfeld in meiner Stadt zeigen zu können. Weiterhin galt es, sich beim ersten Treffen der Kommissionsvorsitzenden im Dezember 2021 über Vorhaben auszutauschen und manchmal auch ganz einfache Dinge anzuschieben, wie z.B. die Verwendung eines dbv-Banners in der E-Mail-Signatur, um unsere Kommissionsarbeit insgesamt sichtbarer zu machen.

Nenne eine Bibliothek, die Dich besonders beeindruckt hat und warum?

K.R.: Bei einer Kuba-Fahrradtour besichtigten wir die fantastische Altstadt von Santa Clara. Zufällig sah ich durch eine Tür und entdeckte einen Lesesaal: ein paar einfache Regale mit eher zerlesenen Büchern, ein Zettelkasten, einfache Tische, alle Holzstühle waren besetzt. Eine unglaublich inspirierende Stimmung durchzog diesen Ort.

Für welche Zielgruppen setzt Du Dich besonders ein?

K.R.: Letztlich für alle: ich arbeite sehr gern mit Studierenden, sei es in Schulungen oder in speziellen Projekten, wie dem Queer-Lit-Regal. Für Schüler*innen bieten wir seit 2007 das Bildungsprojekt »Wissen erobern« an. Für ehemalige und aktive Bibliotheksbeschäftigte in Weimar organisiere ich den Weimarer Bibliotheksstammtisch. Mit akademischen Mitarbeiter*innen, Professor*innen und Promovierenden bin ich im kontinuierlichen Austausch, um die Nutzungsbedingungen an den tatsächlichen Bedarfen auszurichten.

Gibt es Vorhaben, die Du unbedingt während Deiner Amtszeit erreichen möchtest?

K.R.: Mir liegt sehr daran, dass wir noch stärker spartenübergreifend voneinander profitieren, sei es die wissenschaftlichen von den öffentlichen Bibliotheken und umgekehrt. Auch die Kontakte zu Kinos, Museen und Archiven können im konkreten Handeln noch intensiver werden. Zudem würde ich gern mehr Begeisterung für bibliothekarische Gremien- und Kommissionsarbeit erzeugen, die als Teilhabe verstanden wird.

Wie lautet Dein Wunsch-Hashtag?

# librariesareeducation

Kontakt

E-Mail: katrin.richter[at]uni-weimar.de
Telefon: +49 (0) 3643/582803


Die Mitglieder der neu zusammengesetzten Kommission stellen sich vor: In diesem Beitrag ist es Belinda Jopp.

Name: Belinda Jopp
Ort: Berlin
Berufliches: Referatsleiterin für Benutzerservice an der Staatsbibliothek zu Berlin
Lieblingsdinge: tierisches, pflanzliches, menschliches

Seit mehr als 100 Tagen gehörst Du der dbv-Fachkommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices« an. Kannst Du schon Erfolge verzeichnen?

B.J.: Wir bringen gerade den Kommissionsblog wieder zum Laufen und werden dadurch hoffentlich viele wertvolle, hilfreiche Informationen und Nachrichten an eine interessierte Community kommunizieren. Denn oft kann ja bereits der Hinweis auf ein erfolgreiches Projekt, eine spannende Veranstaltung oder einen neuen Service Denkanstöße geben und zum Handeln anregen.

Nenne eine Bibliothek, die Dich besonders beeindruckt hat und warum?

B.J.: The New York Public Library [Link] hat eine tolle, abwechslungsreiche, informative Webseite und wunderbare Angebote für Groß und Klein. Ich war noch nie dort, fühle mich aber auch aus der Distanz gut informiert und willkommen.

Für welche Zielgruppen setzt Du Dich besonders ein?

B.J.: Ich möchte mich für alle Zielgruppen einsetzen, die das besonders brauchen und (noch) keine sooo laute Stimme haben, um sich selbst Gehör zu verschaffen.

Gibt es Vorhaben, die Du unbedingt während Deiner Amtszeit erreichen möchtest?

B.J.: Nach meiner zweiten Amtszeit wünsche ich mir, dass wir es geschafft haben werden, die Kommission so sichtbar zu machen, dass sie langfristig als Ansprechpartnerin für Fragen rund um die Themen Kundenorientierung und Inklusion in der Bibliothekscommunity und darüber hinaus wahrgenommen und angesprochen wird. Das kann uns aber nur gelingen, wenn wir uns aktiv dafür einsetzen und uns mit Vielen vernetzen.

Wie lautet Dein Wunsch-Hashtag?

B.J.: #keepitsimple

Kontakt

E-Mail: belinda.jopp[at]sbb.spk-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30/266 433 300


Die Mitglieder der neu zusammengesetzten Kommission stellen sich vor: In diesem Beitrag ist es Claudia Büchel.

Name: Claudia Büchel
Ort: Neuss
Berufliches: Leiterin der Stadtbibliothek Neuss, Geschäftsführung der Arbeitsgemeinschaft der Großstadtbibliotheken in NRW, Vorsitz der Kommission für Aus- und Weiterbildung des vbnw, Mitglied in der Steuerungsgruppe ÖB der DBS
Familiäres: Verheiratet
Lieblingsdinge: Aktives & Kreatives drinnen und draußen

Seit mehr als 100 Tagen gehörst Du der dbv-Fachkommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices« an. Kannst Du schon Erfolge verzeichnen?

C.B.: Für mich ist es die 2. Legislaturperiode und ich war natürlich gespannt darauf zu erfahren, mit wem ich in den kommenden drei Jahren zusammenarbeiten werde. Belinda Jopp kannte ich aus der zurückliegenden Amtsperiode und Christiane Felsmann aus der AG Barrierefreiheit. Mit Anke Quast und Katrin Richter sind jetzt noch zwei weitere ganz engagierte und motivierte Kolleginnen dazu gekommen – wir sind also ein richtiges Frauen-Power-Team und haben uns einiges vorgenommen. Für mich ist es wichtig, die Sicht der öffentlichen Bibliotheken immer einzubringen, denn als einzige von uns fünf Kommissionsmitgliederinnen arbeite ich in einer Stadtbibliothek. Es fasziniert mich immer wieder festzustellen, wo es Überschneidungen, Gemeinsamkeiten, aber auch andere Perspektiven gibt. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, die Themen der öffentlichen Bibliotheken im Fokus zu behalten.

Nenne eine Bibliothek, die Dich besonders beeindruckt hat und warum?

C.B.: Ich bin immer wieder begeistert, wenn ich erlebe, wie kleinere Stadtbibliotheken, mit stark eingeschränkten Personal und finanziellen Ressourcen ganz kreative und innovative Dinge entwickeln. Die Stadtbibliothek Brilon im Hochsauerland ist für mich eine dieser Leuchtturmbibliotheken. Die Leiterin, Ute Hachmann, hat vor vielen Jahren die Idee des SommerLeseClubs von einem USA-Praktikum mit nach NRW gebracht und von dort aus hat sich diese freiwillige Leseförderungsmaßnahme für Kinder und Jugendliche weit über die Landesgrenzen hinaus etabliert. Auch die
»Leselatte« wurde in der Stadtbibliothek Brilon entwickelt und ein ganz besonderes Ereignis war der Besuch des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler in der Bibliothek am 27. Februar 2008.

Für welche Zielgruppen setzt Du Dich besonders ein?

C.B.: Da ich seit über 20 Jahren in öffentlichen Bibliotheken tätig bin, sind meine Zielgruppen heterogen und decken die Bevölkerung einer Stadt oder Gemeinde ab. Vom Kleinkind bis ins Senior:innenalter decken wir alle Altersgruppen ab und deshalb versuche ich immer die Gesamtheit im Blick zu haben.

Gibt es Vorhaben, die Du unbedingt während Deiner Amtszeit erreichen möchtest?

C.B.: Es steht zu erwarten, dass diese Amtsperiode (bis Sommer 2024) stark geprägt sein wird von der Corona-Pandemie. Dadurch verschieben sich die Schwerpunkte der täglichen Arbeit und der ganze Aspekt der Kundenorientierung rückt in den Fokus. Was bedeutet Kundenorientierung denn eigentlich in pandemischen Zeiten: was geht da und was bleibt auf der Strecke? Was können wir – aus der Situation heraus – anders oder neu machen? Gerne möchte ich hierüber mit möglichst vielen Bibliotheken ins Gespräch kommen, damit wir uns austauschen und voneinander lernen können. Denn: Nicht jedes Rad muss neu erfunden werden. Wir können von den Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen von anderen Kolleg:innen profitieren.

Wie lautet Dein Wunsch-Hashtag?

C.B.: #BIBChatDE (den gibt es bereits – einfach mal ausprobieren!)

Kontakt

E-Mail: claudia.buechel[at]stadt.neuss.de
Telefon: +49 (0) 2131/904200


Die neuen Mitglieder der Kommission stellen sich vor: In diesem Beitrag ist es Dr. Anke Quast.

Name: Dr. Anke Quast
Ort: Berlin
Berufliches: Leiterin der Hauptabteilung Benutzung, Universitätsbibliothek der TU Berlin
Familiäres: sehr wichtig!
Lieblingsdinge: Bewegung draußen zu Fuß, per Rad, zu Wasser; Kunst und Kultur wahrnehmen; Musik machen; mit Freunden Zeit verbringen und Dinge gemeinsam tun.

Seit mehr als 100 Tagen gehörst Du der dbv-Fachkommission »Kundenorientierte und inklusive Bibliotheksservices« an. Kannst Du schon Erfolge verzeichnen?

A.Q.: Ich freue mich, dass wir uns als neu gebildete Kommission so schnell zusammen gefunden haben und in einen sehr produktiven Austausch gekommen sind. Geholfen haben dabei die Möglichkeiten, sich online zu treffen und über die Cloud der TU Berlin gemeinsam an Dokumenten zu arbeiten. Erste konkrete Ergebnisse sind die Aktivierung des Kommissionsblogs und die Festlegung von Themenschwerpunkten für die Kommissionsarbeit. Es hat auch schon ein erster Austausch mit der Kommission Bibliotheken und Diversität stattgefunden, in dem über ein mögliches gemeinsames Veranstaltungsformat gesprochen wurde.

Nenne eine Bibliothek, die Dich besonders beeindruckt hat und warum?

A.Q.: Die Universitätsbibliothek der TU Delft, die ich während meines Referendariats Anfang der 2000er Jahre während einer Exkursionsreise besucht habe. Die extravagante Architektur kombiniert mit sehr offenen und freien Arbeitsmöglichkeiten für die Bibliotheksbesucher*innen haben mich damals fasziniert, ich hatte bis dahin in der konkreten Ausformung im Bibliotheksbereich so etwas noch nicht gesehen.

Für welche Zielgruppen setzt Du Dich besonders ein?

A.Q.: Um für die unterschiedlichen Zielgruppen von Bibliotheken in einem partizipativen Prozess die jeweils besten Angebote zu entwickeln, stehen für mich die Bibliotheksmitarbeiter*innen im Fokus. Diese möchte ich dabei unterstützen, Methoden anzuwenden, die dazu dienen, die tatsächlichen Bedarfe für die Zielgruppen der Bibliothek zu ermitteln und in einem kreativen und interaktiven Prozess mit den Zielgruppen die dafür notwendigen Services zu entwickeln.

Gibt es Vorhaben, die Du unbedingt während Deiner Amtszeit erreichen möchtest?

A.Q.: Wichtig ist mir, einen guten Austausch mit Kolleg*innen und Einrichtungen zu etablieren, um von den Erfahrungen, Ideen, Bestpractices gegenseitig zu profitieren. So möchte ich z.B. den Kontakt zu internationalen und auch fachfremden Kolleg*innen und Netzwerken auf- und ausbauen und auch neue Formate für Veranstaltungsformate für und mit der Fachcommunity ausprobieren.

Wie lautet Dein Wunsch-Hashtag?

A.Q.:  #Bibliothekenmachenspaß

Kontakt

E-Mail: anke.quast[at]tu-berlin.de
Telefon: +49 (0) 30/31476120


Am 11. und 12. Oktober 2021 traf sich die Kommission auf Einladung von Katrin Richter an der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität in Weimar. An diesem inspirierenden Ort diskutierten wir intensiv, welche Ausrichtung und Schwerpunkte wir in unserer Amtsperiode der Kommission geben wollen. Wichtig war uns dabei u. a. auch der Blick auf andere Kommissionen mit angrenzenden Themenbereichen, wie der dbv-Kommission »Bibliothek und Diversität« und der Managementkommission. Nach einem konstruktiven und intensiven Austausch haben wir Grundlage und Handlungsfelder festgelegt.

Als übergeordnetes Ziel gilt uns, dass alle Angebote und Aktivitäten der Kommission unter der Prämisse der praktischen Umsetzbarkeit in Bezug auf konkrete Bibliotheksangebote und Services entwickelt werden. Darauf basierend stehen drei Handlungsfelder der Kommissionsarbeit:

Wir gehen strategische Partnerschaften ein
  • mit anderen Kommissionen,
  • internationalen Einrichtungen/Organisationen, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen,
  • spartenübergreifend mit anderen Kultureinrichtungen wie Museen, Archiven, Kinos usw.
Wir lernen von anderen und voneinander
  • z.B. durch Bibliotheks- und Studienreisen.
Wir sind für die Bibliothekscommunity sichtbar
  • durch Blogbeiträge und das Bedienen übergeordneter Kommunikationskanäle wie InetBib, ForumÖB, Newsletter regionaler Verbände, dbv-Newsletter usw.,
  • durch eine gemeinsame Veranstaltungsreihe mit der Kommission Diversität und Fortführung des Formats »Barrierefreiheit in Bibliotheken: Alles inklusive«,
  • durch Veranstaltungsformate, z.B. bei Bibliothekskongressen und Bibliothekartagen.

Als unmittelbare Folge dieses Arbeitstreffens wurde bereits der Kontakt zur dbv-Kommission »Bibliothek und Diversität« aufgenommen, um ganz konkret ein gemeinsames Veranstaltungsformat zu entwickeln.

In den nächsten Tagen stellen wir uns persönlich vor.